In den letzten Wochen wurde auffallend viel über brennende E-Bike-Akkus berichtet. Befindet sich dabei das E-Bike im Haus, können schnell größere Brandschäden entstehen, nicht selten verbunden mit Gesundheitsrisiken für die Bewohner. Aus was besteht ein solcher E-Bike-Akku eigentlich? Werden Akkus neuerdings etwa mit minderwertigen Rohstoffen oder mangelhafter Verarbeitung auf den Markt gebracht? Doch der Reihe nach.
Akkus für E-Bikes, also auch Pedelecs, bestehen prinzipiell aus drei Baugruppen: Den meist zylindrischen Lithium-Ionen-Zellen, einem Batterie-Management-System (BMS) und einem Gehäuse, das alle Teile aufnimmt und sie gegen äußere Einflüsse schützen soll.
Dietrich Hassmann, Geschäftsführer des Bammentaler E-Bike-Spezialisten BIKEAGE sagt dazu: „Wenn am BMS gespart wird, kann es gefährlich werden. Für die Sicherheitsfunktionen, die z.B. gegen thermische oder elektrische Überlastung schützen sollen, müssen auf der Elektronikplatine des BMS die entsprechenden Schaltkreise und Sensoren eingebaut werden, womit ein höherer Platzbedarf und vor allem ein höherer Preis einher geht. Daher sind wir als Fachhändler eher skeptisch, wenn der Akkupreis deutlich unter den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller liegt. Manchmal wird nämlich am Montageaufwand der Akku-Zellen gespart. Wenn beispielsweise die Schweißpunkte nicht penibel ausgeführt sind, steigt das Brandrisiko enorm. Bei den großen Akku-Herstellern wie Bosch, Yamaha, Shimano und Coboc, aber auch bei den neueren Anbietern wie FIT/Pinion und FAZUA/Porsche wissen wir, dass deren Qualitätsmanagement in allen Schritten der Akku-Montage hohe Standards erfüllt. Das macht den Akku zwar etwas teurer, aber eben sicherer. Mein persönlicher Tipp für die sicherlich am meisten verbreiteten Bosch-Akkus, die zu Niedrigpreisen angeboten werden: Lassen Sie einen Bosch Fachhändler testen, ob es sich um einen aufgearbeiteten oder reparierten Akku handelt. Dies wird nämlich in der Bosch-Datenbank beim Update eines Akkus erkannt und ist über die Seriennummer abrufbar.“
Doch es gibt leider auch den Fall, weiß Dietrich Hassmann weiter zu berichten, dass Besitzer eines Marken-Akkus nicht immer wissen, wie mit dem guten Stück umzugehen ist: „Zunächst geht es dabei um das Aufladen und die Lagerung. Wir empfehlen Akkus bei Raumtemperaturen zwischen 10° und 20° Celsius aufzuladen. Je näher man beim Aufladen an die Nullgrad-Grenze kommt, desto mehr stresst dies den Akku. Die Lagerung von Akkus sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Als nächstes sollte man vermeiden, dass der Akku herunterfällt. Sollte dies dennoch passieren, prüft man den Akku zunächst auf äußere Schäden. Sind Risse oder Dellen sichtbar, ist der Akku im wahrsten Sinne des Worts brandgefährlich und muss abseits bzw. außerhalb von brennbaren Materialien gelagert und fachgerecht entsorgt werden. Sind keine Beschädigungen sichtbar, sollte ein Fachhändler die möglichen Diagnosetests durchführen.“
Dietrich Hassmann kennt noch viele Tipps zur Akku-Pflege, zur Auswahl der Akku-Marken und E-Bike-Motoren. Diese Themen sind Gegenstand beim nächsten E-Bike-Forum ‚Grundlagen der E-Bike-Technik‘, das am 11. Dezember 2024 bei BIKEAGE in Bammental stattfindet. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollten sich Interessierte per E-Mail an forum@bikeage.de oder telefonisch unter 06223 9541827 anmelden. Der Eintritt ist kostenlos.
Alle Bosch-Akkus:
Checks für Yamaha-Akkus und Coboc-Akkus bieten wir ab Dezember 2024 an.
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